Mein Herz raste wie wild. Es war dunkel, bewölkt und der Mond, der sich schwach hinter den dicken schwarzen Wolken hervor kämpfte, verschaffte dem Ambiente eine unheimliche Atmosphäre. Endlich kam ich zum stehen, beugte mich vor und rang nach Luft. Mein Atem zeichnete weiße Spuren in die Luft und der kalte Wind stach in meinen Lungen. Nur langsam richtete ich mich auf, sah mich um. Auch wenn ich gerade nichts erkennen konnte, so plagte mich das Gefühl, nicht alleine zu sein. Ich schluckte schwer, doch mein Mund war trocken. Warum war ich nur in all das hier hinein geraten? Warum musste mich dieser Hunter ausfindig machen? Erst jetzt, als mein Atem langsamer wurde sah ich mich in der alten Lagerhalle um. Nur ein schwaches Licht beleuchtete den ganzen Raum und da bemerkte ich erst das es der Plan vom Hunter war – er hatte mich mit Erfolg in die Ecke gedrängt. Um mich herum standen Weinflaschen, zumindest sahen die hoch gestapelten Holzkisten danach aus. Ein mürrisches grinsen zierte meine Lippen, während der Hunter endlich vor mich trat. Er war bewaffnet mit einem einzigem Holzpflock und in gerade als ich diesen Pflock vermerkt hatte, rannte er bereits auf mich zu. Es würde mein Ende bedeuten, denn im nächsten Augenblick verpasste mir der muskulöse Kerl einen Stick ins Herz. Wenn ich das sage, dann war es auch so. Sauber rammte er mir den Pflock in die Stelle wo mein Herz saß – oder sitzen müsste.. Mit gequälter Miene fiel mein Körper zu Boden und hielt sich die Stelle an der der Holzpfahl drinsteckte. Mit den letzten Worten meines Körpers, erschien jemand weiteres hinter dem Jäger. Meine andere Gestalt. Fröhlich winkte ich ihm zu, zog eine Braue hinauf und legte mein übliches grinsen an den Tag. „Dachtest du wirklich es wäre so einfach mich zu töten? Nun die Illusion konntest du scheinbar besiegen.“ Ich schnipste kurz mit den Fingern und sofort befanden wir uns auf einem alten Bahnhof. Es erinnerte etwas an einen Westernfilm, es war eben schon fast antik wie es hier aussah. „Mal sehen wie du das hier meistern wirst.“ Ich schwenkte mit dem Kopf nach links und plötzlich ertönte ein pfeifen einer alten Dammpflock die mit vollen Tempo auf den Jäger zuraste, der sich gerade klein machte und sich die Arme schützend vor seinen Kopf hob. Ich lachte nur höhnisch und schüttelte mit dem Kopf. „Na, na, na. Bringen wird dir das aber nichts.“ Ein weiterer Schnipser mit dem Finger und wir fanden uns in einem Motel wieder. „Einmal hast du mich bereits getötet..“ Mein Blick ruhte auf mein Gegenüber der scheinbar noch ziemlich fertig über das letzte Ereignis war. „Aber wo bliebe der Spaß ohne meine Feinde? Daher bringe ich dich nicht um, nicht heute. Ich mag dich, du hast Erfahrungen. Die Nummer mit dem Pflock. Fast hätte die geklappt.“ Ich schob meinen Kopf kurz seitlich, womit ich zeigen wollte das ich wirklich beeindruckt war, von der Information. „Also, ich werde jetzt dieses Zimmer verlassen, du nächtigst hier und dann sehen wir uns wieder. Vielleicht schaffst du es ja dann. Ich brauche ja auch meinen Spaß und dafür gab uns Gott unsere Feinde.“ Ich beugte mich kurz zu ihm runter, da er sich auf das Bett fallen ließ und zwinkerte ihm mit meinem rechtem Auge zu. Danach wand ich ihm den Rücken zu und verließ sein Zimmer. Ein letztes Schnipsen für diesen Abend und das Motel wurde zu dem was es zuvor war. Ein altes, modriges und verlassenes Motel am Highway. Blassgrüne Pflanzen zogen sich langsam über das Haus und durchschlugen einige Fenster. Bis er da hinauskommt, musste einige Zeit vergangen sein.
So Feb 23, 2014 4:25 pm von Dean Colt
Thema: Schreibprobe Gabriel 
